Misereor
Kamerun

Hilfe für Opfer sexueller Gewalt

Im Norden Kameruns helfen Misereor-Partnerorganisationen Mädchen und Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Sie setzen sich auch dafür ein, dass mehr Mädchen zur Schule gehen. Und sie schaffen ein Umfeld in dem die Stimmen von Mädchen und Frauen gehört werden.

Alltag für Mädchen

Im Norden Kameruns wachsen viele Mädchen in dem Bewusstsein auf, Menschen zweiter Klasse zu sein. Sie erleben, dass die Frau als Eigentum ihres Ehemanns gilt. Frauen und Töchter sind besonders oft von Mangelernährung betroffen. Denn beim Familienessen haben Männer und Jungen Vorrang. Gleiches gilt bei der Bildung. Nur die Hälfte aller Mädchen in der Region geht zur Schule – aber mehr als 80 % der Jungen.

Ausbeutung und sexuelle Gewalt

Viele Töchter arbeiten statt zur Schule zu gehen – entweder in ihrer Familie oder als Bedienstete in wohlhabenderen Häusern in den Städten. Übergriffe und Nötigungen gehören dabei für viele zum Alltag. Häufig schweigen die Opfer ebenso wie ihre Eltern darüber, gefangen in wirtschaftlichen Zwängen und Scham. Zu der alltägliche Gewalt gegenüber Frauen kommt die Bedrohung durch die Terrororganisation Boko Haram: Mädchen und Frauen, die von den Kämpfern verschleppt oder versklavt wurden, tragen besonders schwere traumatische Erfahrungen in sich.

Einen Neuanfang ermöglichen

Die Hélder Câmara-Stiftung fördert die Organisation ALDEPA (Action Locale pour un Développement Participatif et Autogéré – Lokale Aktion für partizipative und selbstbestimmte Entwicklung).  Sozialarbeiterinnen begleiten betroffene Mädchen. So können diese das Erlebte verarbeiten und überwinden. Die Organisation bezieht dazu 500 Lehrkräfte ein und bildet sie fort. Geschulte Lehrkräften können Opfer von sexuellen Übergriffen erkennen und ihnen helfen. Der Aufklärung über die sexuelle Selbstbestimmung und die Schutzrechte, die Mädchen und Frauen genießen, kommt eine herausragende Rolle zu. Auch die Eltern werden für die Rechte ihrer Töchter sensibilisiert.

Perspektiven für die Zukunft

Um sich Perspektiven für die Zukunft zu erarbeiten, gehen die Mädchen zur Schule oder absolvieren eine Ausbildung. Für etliche von ihnen schließt sich die Chance an, Einkommen zu erwirtschaften.

Täter zur Verantwortung ziehen

ALDEPA setzt sich dafür ein, dass jede Form der Missachtung der Rechte von Mädchen in den Familien und Schulen offen thematisiert und verurteilt wird.  Die Organsiation bringt Fälle von sexuellen Übergriffen vor Gericht und erstreitet Scherzensgeld. Denn das erfahrene Unrecht öffentlich zu machen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, fördert den Heilungsprozess.

Geheilt und gestärkt in ein neues Leben

ALDEPA hat in den letzten Jahren 3.200 Mädchen therapeutisch begleitet. Fast 600 junge Frauen haben so gestärkt an Maßnahmen teilgenommen, die ihnen eine Ausbildung und damit ein Einkommen verschafften. Ihr aufgerichtetes Selbstwertgefühl und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit helfen ihnen, den Blick mit Zuversicht nach vorne zu richten.


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